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Logistikjobs in
Österreich, Schweiz

Die Alpenregion: Industrie und Logistik mit europäischem Bezug

Wie in Deutschland spielt auch in den Alpenländern Österreich und Schweiz Güterverkehr und Logistik eine wichtige Rolle. Auch wenn beide Länder wirtschaftlich stärker vom Tourismus geprägt sind, ist das Vorkommen von Industrie und produzierenden Unternehmen in den einzelnen Ballungsräumen durchaus hoch. Bedingt durch die teils schwierige Topographie der Alpenregionen konzentrieren sich die nationalen und internationalen Güterverkehrsströme auf wenigen Achsen.

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Logistikjobs in Österreich und Schweiz

Österreich

Trotz der touristischen Prägung Österreichs sind mehr als ein Viertel der Beschäftigten in der Industrie tätig. Die größten Bereiche sind die Nahrungsmittelindustrie, Metallverarbeitung, Maschinenbau, Holzverarbeitung. Es erscheint nachvollziehbar, dass meisten Unternehmen in diesen Bereichen in den Ballungsregionen des Landes vorhanden ansässig sind. Dies sind insbesondere die Großräume:

  • Innsbruck (Tirol)
  • Salzburg
  • Villach/Klagenfurt (Kärnten)
  • Graz (Steiermark)
  • Linz
  • Wels
  • Steyr (Oberösterreich)
  • Wien und das Wiener Becken in Niederösterreich

 

Hier können für Unternehmen ausreichend große Produktions-, Lager- und Logistikflächen erschlossen werden und die Anbindung an eine leistungsstarke und verlässliche Straßen- und Schieneninfrastruktur ist hervorragend. Die größten Unternehmen nach Beschäftigtenzahl sind die OMV AG, Porsche Holding, Strabag, Rewe Group Austria, Spar Österreich und die voestalpine.

Die beiden wichtigsten Import– und Exportländer sind die Nachbarn Deutschland und Italien. Diese Verflechtung sowie die geographische Lage zwischen Mittel- und Südeuropa haben zu einer großen Bedeutung Österreichs als Transitland geführt. Diese große Bedeutung heißt aber auch große Belastung für die wenigen Regionen und Täler, durch die der internationale Personen- und Güterverkehr auf Straße und Schiene führt. Dies vor allem die Brennerachse München – Innsbruck – Bozen – Verona, die Tauernachse München – Villach – Triest sowie die Verbindung über den Semmering Wien – Graz – Slowenien/Kroatien.

Nicht nur kleinteilige Fertigung an internationalen Produktionsstandorten, sondern auch der Kostendruck und steigende Anforderungen der Kunden bei Preis, Qualität, Zeit und Umweltfreundlichkeit fordern neue, innovative Konzepte der Transport- und Logistikdienstleister. Die Schaffung durchgängiger, adaptiver, produkt- und zeitflexibler Wertschöpfungsketten, die die spezifischen Bedürfnisse von Produzenten, Lieferanten, Händlern und Endkunden berücksichtigen, stellen die Wirtschaft vor große Herausforderungen. Die Infrastruktur zu Land, Luft und Wasser ist in Österreich entspricht daher den internationalen Standards. Ökologische Gesichtspunkte wurden mit der Steigerung der Verkehrsmenge in den letzten Jahrzehnten immer wichtiger. Mittlerweile werden in Österreich 32% aller Güter mit der Bahn transportiert, sei es im reinen Containertransport oder mit dem Konzept der Rollenden Landstraße. Das ist im Vergleich zum EU-Durchschnitt ein um 14% höherer Anteil am Modal-Split. Die intermodalen Güterumschlagterminals in Wien Süd, Wels, St. Michael, Villach Süd und Wolfurt verknüpfen internationale Wirtschaftsstandorte und Seehäfen. Auch die Rolle der Schiffe als Transportmittel im Donauraum darf nicht vergessen werden. Mit der Donau gibt es einen Strom, der Deutschland und Österreich mit dem Schwarzen Meer verbindet sowie über den Rhein-Main-Donau-Kanal mit den Häfen in Duisburg, Rotterdam und Antwerpen. Alleine am Wiener Hafen sind über 120 Firmen ansässig, die jährlich mehr al eine Million Tonnen Güter sowie mehr als 300.000 Container umschlagen.

Dementsprechend belegt die Transport- und Logistikbranche nach der produzierenden Industrie und dem Tourismussektor den dritten Platz in der Arbeitsstellenstatistik. 11.000 Unternehmen (Spediteure, Transport-, Umschlag-, Lagerlogistikanbieter, Logistiktechnologieanbieter und Verkehrsunternehmen) beschäftigen ca. 160.000 Personen. Neben den Österreichischen Bundesbahnen und ihrer konzerneigenen Güterverkehrssparte Rail Cargo Austria sind dies vor allem:

  • Gebrüder Weiss Holding AG
  • Österreichische Post AG
  • LKW Walter Internationale Transportorganisation AG
  • cargo-partner Group Holding AG
  • Schenker & Co AG
  • Austrian Airlines AG (AUA)
  • Kühne + Nagel GmbH

Schweiz

In Bezug auf die Schweiz drängt sich den Leserinnen und Lesern der Ruf als Finanzplatz und Tourismusland auf. Beides ist zutreffend, doch arbeiten auch immerhin rund 20% der Erwerbstätigen in den Bereichen Handel und Gewerbe. Die größten Branchen sind:

  • Baugewerbe
  • Uhren- und Präzisionsinstrumentenindustrie
  • Metallverarbeitung
  • Maschinen- und Fahrzeugbau
  • Chemie
  • Nahrung

 

Dominierend sind die kleinen und mittleren Unternehmen (bis 249 Mitarbeiter), zu denen mehr als 99% aller Schweizer Unternehmen gezählt werden und die zwei Drittel aller Arbeitsplätze zur Verfügung stellen. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass die Anzahl von Großunternehmen mit internationaler Bedeutung klein ist, aber ihre Performance ist umso beeindruckender. Namen wie ABB (Maschinenbau), Nestlé, Lindt & Sprüngli, Givaudan (Lebensmittelindustrie), Novartis und Roche (Pharmaindustrie), Syngenta und Clariant (Chemieindustrie) sowie Swatch Group und Richemont (Uhren- und Luxusgüterindustrie) haben Weltniveau erlangt und erhalten täglich den Ruf der Schweizer Industrie als Hersteller von Qualitätserzeugnissen.

Vor allem in diesen genannten Großunternehmen werden in großen Mengen sehr hochwertige Güter produziert wie z. B. Medizintechnikprodukte, Pharmazeutika, Präzisionsinstrumenten, Apparaten sowie für die Pharmaindustrie oder Luxusuhren. Daher überholte die Schweiz mittlerweile mit ihrem Industrieanteil an der Wertschöpfung die Bundesrepublik Deutschland.

Die regionale Verteilung der Industriestandorte kann recht genau auf den Westen und Norden des Landes eingegrenzt werden. Ein Cluster ist im Kanton Waadt rund um den Genfer See von Genf über Lausanne bis nach Vevey. Hier ist Nestlé, der größte Nahrungsmittelhersteller der Welt ansässig. Die großen Unternehmen der Chemie- und Pharmabranche (Roche, Novartis, Syngenta, Clariant) konzentrieren sich traditionell am Rhein in und um Basel. Der Gütertransport mittels Binnenschifffahrt auf dem Rhein hat neben den dominierenden Verkehrsträgern Straße und Schiene mit rund 6 Millionen umgeschlagenen Tonnen weiterhin seine Berechtigung. Rund 10% aller Importe werden über die Rheinhäfen Basel, Muttenz, Kleinhüningen, Birsfelden und Rheinfelden abgewickelt. Basel profitiert von seiner günstigen Lage am Güterverkehrskorridor Rotterdam-Genua. Daher plant man hier neues Trimodales Containerterminal, das die Verkehrsträgern Schiff, Bahn und LKW verbindet. Im Terminal sollen jährlich bis zu 390’000 TEU oder Ganzzüge mit über 700 Metern Länge umgeschlagen werden.

Der schweizerische Güterverkehr wird wie bereits erwähnt größtenteils über den Landweg, also über Straße und Schiene abgewickelt. Der Modal Split ist je nach Quell- und Zielregion unterschiedlich: im inländischen Güterverkehr werden 63% der Menge von Lkw durchgeführt, 37% von der Bahn. Im alpenquerenden Güterverkehr ist die Situation wegen der Mautbelastung für Lkw deutlich anders, hier liegt der Schienenanteil bei 75%. Der alpenquerende Schienengüterverkehr wird zum Großteil auf zwei Achsen abgewickelt, die in den letzten Jahrzehnten konsequent ausgebaut wurde. Dies sind die Lötschberg-Simplon-Route und die Gotthardt-Route, die durch die Nutzung des Lötschberg- und des Gotthard-Basistunnels den Güterverkehrskorridor Rotterdam- Duisburg-Karlsruhe-Basel-Mailand-Genua verstärken. Auf diesen beiden Achsen ist die BLS Cargo AG schwerpunktmäßig tätig, während die SBB Cargo bzw. SBB Cargo International AG die weiteren nationalen Strecken bedient. Auch innerhalb des Güterverkehrskorridors zwischen Rotterdam und Genua ist die SBB Cargo tätig und verfügt über Standorte in Rotterdam, Duisburg und Gallarate.